Ziel des Schriftgutachtenexperten ist es, die Urheberschaft eines Schreibens einem vermeintlichen Autor zuzuordnen (Authentizität und Autographie von Unterschriften, privaten Schriften, Testamenten usw.).
Um dieses Ziel zu erreichen, verwendet er eine Methodik, die es erlaubt (ausgehend von einer vorläufigen physischen Analyse des Dokuments und der Handschrift und durch die graphologische Analyse der individuellen Schriftmerkmale), zu einer Schlussfolgerung über die Zuschreibbarkeit der Schrift zu kommen.
Zu diesem Zweck verwendet der Graphologe Vergleichssschriften, die von den Parteien in ausreichender Menge erstellt werden müssen, damit sie eine quantitativ und qualitativ adäquate Stichprobe graphologischer Zeichen sammeln können, die den grafischen Stil des Autors identifizieren. Vergleichende Schriften müssen homogen sein, d. h. sie müssen in möglichst zeitgemäßen Zeiträumen und unter physischen Bedingungen (Schreibunterlage, Schreibwerkzeug), ähnlich der Schrift in Verifikation, verfasst sein.
Die Methodik des Experten benutzt physikalische, physiologische und psychologische Schriftgesetze und folgt einem eigenen Schema, das in diesen Passagen zusammengefasst werden kann: physische und instrumentelle Voranalyse des Dokuments, graphologische Analyse der Schriften in der Verifikation, Erstellung des Urteils ueber Autentizitaet oder Verfaelschung.